Ein Unternehmen ist das Spiegelbild der Mitarbeitenden, vor allem in Unternehmen mit flachen Hierarchien. Die klassische Art ein Unternehmen zu leiten, die die meisten wohl von uns kennen, ist die hierarchische Unternehmensführung, bei welcher einzelne Personen dafür verantwortlich sind, Entscheidungen über und für das Unternehmen zu treffen. Diese hierarchische Unternehmensführung ist in der IT-Branche jedoch eher unüblich – aber warum? Die IT-Branche entwickelt sich schnell und stetig weiter und wenn sich die Technologien ändern, müssen die Menschen, welche sie benutzen, ihre tägliche Arbeit dementsprechend anpassen. Doch diese Entscheidung tagtäglich zu treffen, ist für die einzelnen Mitarbeitenden des Unternehmens nur schwer zu bewältigen. Die Lösung ist eine uralte und fast allen eine bekannte Methode, die Demokratie.
Demokratie in einem Unternehmen
Die meisten Menschen in der IT-Branche bevorzugen es demokratisch zu entscheiden und einen dynamischen, systematischen Arbeitsablauf für Entscheidungen zu nutzen. Diese Entscheidungen spiegeln am Ende des Tages das Unternehmen selbst wider.
Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, dass sich selbst verwaltet, indem es dynamische Arbeitsabläufe nutzt, die von den flach-hierarchischen Teammitgliedern des Unternehmens entschieden werden. Jedoch nicht in langen Meetings, mit mehr oder weniger sinnvollen Argumenten, welche am Ende des Tages eine Menge Zeit und Nerven raubt.
Die Nachteile von Meetings mit einem schnellen Entscheidungsziel
- Mitarbeitende haben nicht die Zeit, alle Informationen in einem Gespräch zu verarbeiten
- Mitarbeitende haben nicht die Zeit, sich natürlich zu entscheiden und zweimal nachzudenken
- keine Dokumentation für Nicht-Teilnehmer des Meetings
Infolgedessen werden schlechte ODER gar keine Entscheidungen getroffen, im besten Fall wird dann eine Entscheidung getroffen und vergessen. Doch wie sieht die Alternative aus?
Das Manifesto
Wir bei den Webrunners haben uns dazu entschlossen, ein internes Manifesto zu pflegen, in dem Entscheidungen und Regeln nicht nur dokumentiert sind, sondern auch von jedem mit dem Standard-Coding-Workflow (Merge Request > Review > (Decline | Approve) ) bearbeitet werden können.
Der Workflow ist für Programmierer:innen verständlich, da die meistenOpen-Source-Beiträge auf dem gleichen Prinzip beruhen, nämlich auf einer demokratischen Abstimmungsmethode.
Die Vorteile sind enorm:
- Strukturierte und dokumentierte Informationen
- Entscheidungen können asynchron getroffen werden
- Archivierung von Entscheidungen, Gesprächen und Meinungen.
- Mitarbeitende haben die Möglichkeit sich vor der Entscheidung in Ruhe Gedanken zu machen
Durch die Tatsache, dass Entscheidungn asynchron getroffen werden können, bleibt jedem Teammitglied mehr Zeit, die Entscheidung zu verarbeiten und zu durchdenken, welches sich später im Unternehmen widerspiegelen wird.
GitLab als Manifesto
Vielleicht gibt es auch eine benutzerfreundlichere Lösung, aber wir haben uns dafür entschieden, GitLab zu benutzen, da wir auch projektbezogenen mit dieser Anwendung arbeiten und uns allen der Workflow bekannt ist.
Der Arbeitsablauf
- Das Mitglied Hans möchte mit guten Argumenten verschiedene Arbeitszeiten vorschlagen.
- Hans erstellt einen neuen Vorschlag, der in einem einfachen Markdown-Format geschrieben ist.
- Hans erstellt einen Antrag auf Zusammenführung mit dem Manifesto
- Das Team genehmigt den Vorschlag ODER lehnen ihn ab, nachdem sie eine asynchrone Konversation über den Zusammenführungsantrag geführt haben.
- Von der Mehrheit genehmigt – der Vorschlag wird zusammengeführt. | Von der Mehrheit abgelehnt – der Antrag auf Zusammenführung wird geschlossen.
Auf diese Weise ist es für jede:n im Unternehmen einfach, die getroffenen Entscheidungen nachzuvollziehen und sich diese mit dem Manifesto bewusst zu machen. Außerdem sind stets alle Informationen über die Unternehmensregeln digital gespiegelt, über welche demokratisch entschieden wurde. Für uns eine ideale Alternative zu den bisherigen Entscheidungsmeetings um interne Prozesse zu beschleunigen.